Unterstützung für Zürichs arme Sexarbeiterinnen
Die Neue Zürcher Zeitung hat ein ausführliches Interview mit Schwester Ariane und Pastor Wolf veröffentlicht. Über ihren Verein Incontro haben sie ihr Leben der Unterstützung der Armen und Marginalisierten in Zürich gewidmet, insbesondere im Langstrassenquartier, einem Bezirk, der für seine Mischung aus Bürogebäuden, Bordellen und einer vielfältigen Bevölkerung bekannt ist.
Armut in einer der reichsten Städte der Welt
Täglich stehen Hunderte von Menschen, darunter Wanderarbeiter, Flüchtlinge und Personen, die mit den hohen Lebenshaltungskosten in Zürich kämpfen, für die von Incontro verteilten Lebensmittel an. Viele dieser Menschen befinden sich in schwierigen Situationen – obdachlos, arbeitslos und oft ohne legalen Status, was es ihnen fast unmöglich macht, Arbeit oder stabile Unterkünfte zu finden.
Die Essensausgabe, auch liebevoll „Mensa unter freiem Himmel“ genannt, ist zu einem Symbol der verborgenen Armut in Zürich geworden, insbesondere seit die COVID-19-Pandemie die Herausforderungen für viele verschärft hat. Die verteilten Lebensmittel stammen aus Restaurants und Supermärkten, die sie sonst entsorgen würden, und werden so zu einer wichtigen Ressource für Bedürftige. Zu den Empfängern gehören nicht nur die sichtbar Armen, sondern auch Menschen, die auf den ersten Blick keine Hilfe zu benötigen scheinen – sie sind gut gekleidet, kämpfen aber dennoch darum, über die Runden zu kommen.
Unterstützung für Sexarbeiterinnen
Neben der Lebensmittelverteilung engagieren sich Schwester Ariane und Pastor Karl auch intensiv für die Unterstützung der Sexarbeiterinnen in der Langstrasse. Dieses Viertel ist das Herz des Zürcher Rotlichtmilieus, wo Frauen aus aller Welt, oft durch Menschenhandel oder falsche Versprechungen hierhergelockt, unter harten und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Viele dieser Frauen, die aus Ländern wie Südamerika, Afrika und Osteuropa stammen, leben in ständiger Angst und erleiden erhebliche Traumata. Schwester Ariane spricht offen über die Realität, mit der diese Frauen konfrontiert sind, und betont, dass ohne Elemente des Menschenhandels und der Zuhälterei das Sexgewerbe in Zürich nahezu verschwinden würde.
Das Incontro-Team besucht jede Woche die Bordelle, um den Frauen Hygieneartikel und frisches Obst anzubieten und ihnen zuzuhören. Die Frauen, oft jung und neu in der Stadt, äußern ihre Verzweiflung, kämpfen mit Sucht, Ausbeutung und den harten Anforderungen ihrer Kunden. Viele können die überteuerten Zimmer, die sie mieten müssen, nicht bezahlen, was zu einem Kreislauf von Schulden und tieferer Verstrickung in der Branche führt.
Schwester Arianes persönliche Verbindung zu ihrer Arbeit ist tief. Sie wuchs in Zürich während der Hochphase der städtischen Drogenkrise auf und erlebte aus erster Hand die Kämpfe der Marginalisierten. Ihr Bruder, einst obdachlos und süchtig, lebt heute ein stabiles Leben, doch seine Erfahrungen haben ihr Verständnis für die Menschen, denen sie heute hilft, nachhaltig geprägt.
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